Was wäre, wenn wir die Artenvielfalt vor den Krallen unserer Katzen retten würden?

Mehr Proteine und Spiel – weniger Jagd? Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Forschern der Universität Exeter in England!

Unterschiedliche Methoden zur Verringerung des Jagdverhaltens bei Katzen wurden getestet

Wenn Ihre Katze Freigang hat, haben Sie bestimmt schon einmal einen toten Vogel oder eine Maus als Geschenk erhalten... Unsere Katzen sind geborene Jäger, und dieses Verhalten ist genetisch verankert. Schimpfen oder bestrafen ändert daran nichts.

Ein britisches Forscherteam hat kürzlich die Wirksamkeit von fünf Methoden zur Reduzierung des Jagdverhaltens bei Hauskatzen getestet.

Untersucht wurden 219 Haushalte mit mindestens einer regelmäßig jagenden Freigängerkatze. Jede Familie testete eine der fünf Methoden: ein Halsband mit Glöckchen, ein auffälliger "Birdsbesafe"-Halsbandschutz, interaktive Futternäpfe, eine getreidefreie proteinreiche Ernährung mit hochwertigem Fleisch, sowie tägliches Spielen mit der Katze (5–10 Minuten). Eine Kontrollgruppe änderte nichts an ihren Gewohnheiten.

Insgesamt wurden 355 Katzen beobachtet. Die Anzahl der getöteten Tiere wurde über 12 Wochen vor und während der Anwendung der Methoden gezählt. Die Ergebnisse sind vielversprechend…

Biodiversität Katze

Ernährung und Spiel zeigten signifikante Effekte

Hier die getesteten Methoden und deren Auswirkungen:

  • Glöckchen: sollten Beutetiere akustisch warnen, hatten jedoch keinen messbaren Effekt auf das Jagdverhalten.
  • Birdsbesafe-Halsbandschutz: auffällige Farben reduzierten die Vogeljagd um 42 %, jedoch keine signifikante Veränderung bei Kleinsäugern.
  • Interaktive Futternäpfe: bei Katzen, die ihr gewohntes Futter aus solchen Näpfen erhielten, stieg das Jagdverhalten um 33 % – ein überraschendes Ergebnis!
  • Proteinreiche Ernährung: Katzen mit einer getreidefreien, proteinreichen Nassnahrung mit echtem Fleisch zeigten eine 36%ige Reduktion des Jagdverhaltens.
  • Spielzeiten: tägliches Spielen (5–10 Minuten) mit jagdähnlichen Bewegungen reduzierte das Jagdverhalten um 25 %.

Änderungen in der Ernährung und tägliche Spielzeiten führten zu einer deutlichen Verringerung der mitgebrachten Beutetiere im Vergleich zur Kontrollgruppe.

Diese ersten Ergebnisse sind vielversprechend: Wir könnten den Einfluss unserer Katzen auf die Biodiversität verringern – und dabei gleichzeitig ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit fördern.

Quelle: Current Biology / Provision of high meat content food and object play reduce predation of wild animals by domestic cats Felis Catus. Martina Cecchetti, Sarah L. Crowley, Cecily E.D. Goodwin, Robbie A. McDonald.


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