Taurin im Futter meiner Katze, was ist das?

Als strikte Fleischfresser haben unsere Katzen ganz besondere Bedürfnisse. Taurin ist zum Beispiel einer der essenziellen Nährstoffe in ihrer Nahrung. Sie können nicht darauf verzichten, ohne Gefahr zu laufen, Mangelerscheinungen zu entwickeln – deshalb ist es so wichtig, ihnen eine vollständige und hochwertige Ernährung zu bieten.

Unsere Katzen und ihre spezifische Ernährung

Unsere Katzen sind strikte Karnivoren, sie können in ihrer Ernährung nicht auf Fleisch verzichten. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie NUR Fleisch fressen sollten – das wäre sogar schädlich für ihre Gesundheit.

Die Erkenntnis ist klar: Unsere Katzen können ihre Nährstoffbedürfnisse nur durch tierisches Gewebe decken. Diese spezifischen Bedürfnisse spiegeln ihre Natur als strikte Fleischfresser wider, die an den Verzehr kleiner Beutetiere angepasst sind. Unsere Katzen haben daher einzigartige Nährstoffbedürfnisse: Taurin, Arginin, Arachidonsäure, Niacin, Tyrosin, Cystein, Valin, Leucin, Isoleucin, Lysin, Tryptophan, Threonin, Histidin, Pyridoxin, Vitamin A und D.

Wie Sie sich vielleicht schon denken können: Aus den genannten Gründen dürfen unsere Katzen weder vegetarisch noch proteinarm ernährt werden.

Taurin in der Katzenernährung: ein Muss

Taurin gehört zu den 11 essenziellen Aminosäuren für die Gesundheit unserer Katzen. Es handelt sich um eine sulfonische Aminosäure, die in tierischem Eiweiß vorkommt – also in Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten. Taurin ist entscheidend für Wachstum, Fortpflanzung, die Funktion von Herz, Muskeln und Sehvermögen.

Taurin ist ein Vorläufer der Gallensäuren, die für die Fettverdauung notwendig sind. Katzen verwenden ausschließlich Taurin zur Konjugation von Gallensäuren und scheiden diese dann in Form von Taurocholat aus (ein Bestandteil der Galle, die von Leberzellen gebildet wird). Taurin trägt somit auch zur gesunden Verdauung bei.

Säugetiere können Taurin aus schwefelhaltigen Aminosäuren (Methionin und Cystein) synthetisieren. Unsere Katzen besitzen zwar die dafür nötigen Enzyme, jedoch haben zwei davon eine geringe Aktivität: Cystein-Dioxygenase und Cysteinsulfinsäure-Decarboxylase.

Um ihren Taurinbedarf zu decken, müssen sie es also direkt über die Nahrung aufnehmen – insbesondere durch tierisches Gewebe, das große Mengen Taurin enthält.

Taurin wird beim Kochen zerstört

In Fleisch ist Taurin natürlich enthalten. Um jedoch ein vollständiges und hochwertiges Katzenfutter anzubieten, muss es bei der industriellen Herstellung von Nassfutter oder Trockenfutter zusätzlich ergänzt werden.

Taurin ist nämlich hitzeempfindlich.

Bei der Herstellung industrieller Nahrung werden die Zutaten für einige Minuten zwischen 90 °C und 140 °C gegart – dabei wird das Taurin zerstört. Deshalb muss es in höherer Menge hinzugefügt werden, damit nach dem Erhitzen noch genug übrig bleibt. Aus diesem Grund finden Sie es auch auf den Etiketten von Katzenfutter wieder.

Taurin in der Katzenernährung

Taurinmangel bei Katzen = Gefahr

Unsere Katzen dürfen nicht auf Taurin – und somit auf tierisches Eiweiß – verzichten, da sie sonst schwere Mangelerscheinungen entwickeln können.

Was sind die Folgen eines Taurinmangels bei Katzen?

  • degenerative Erkrankung der Netzhaut (führt zu irreversibler Erblindung)
  • Degeneration des Herzmuskels, was zu einer Kardiomyopathie führen kann
  • Beeinträchtigung der Immunfunktion
  • Teratogenität: Eine trächtige Katze mit Taurinmangel riskiert, Nachwuchs mit Wachstums- und Entwicklungsstörungen zur Welt zu bringen.

Keine Sorge – Taurinmangel ist bei Katzen, die mit einer vollständigen und hochwertigen Nahrung versorgt werden, eher selten. Wenn Ihre Katze jedoch Anzeichen von Unwohlsein zeigt, wenden Sie sich an Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt. Taurinmangel kann ganz einfach durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden.

Wie gut kennen Sie sich mit Katzenernährung aus? Testen Sie Ihr Wissen mit unserem Quiz!


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